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David coverdale erinnert sich an seine deep purple audition und die intimidation durch die bandmitglieder im prozess der integration

Der Wendepunkt in David Coverdales Karriere: Die Audition bei Deep Purple

Es gibt Momente im Leben eines Künstlers, die alles verändern. Für David Coverdale war das Jahr 1973 der Beginn einer neuen Ära, als er als unbekannter Sänger aus Yorkshire die Chance erhielt, bei der legendären Rockband Deep Purple einzusteigen. Diese Entscheidung, die viele als riskant erachteten, sollte nicht nur seine Karriere, sondern auch die Musikgeschichte nachhaltig prägen. Doch was geschah hinter den Kulissen dieser denkwürdigen Audition? Und wie hat sich das Verhältnis zu den Bandmitgliedern, insbesondere zu dem berüchtigten Gitarristen Ritchie Blackmore, entwickelt?

Die Audition bei Deep Purple war nicht nur ein einfacher Vorspann für Coverdale, sondern ein wahrer Härtetest. Mit einer Mischung aus Nervosität und Vorfreude betrat er die Hallen der Band und wusste, dass er alles auf eine Karte setzen musste. Die Begegnung mit Blackmore, der für seine künstlerische Strenge und unberechenbare Art bekannt war, stellte sich als eine der größten Herausforderungen seines Lebens heraus. Wie hat Coverdale diese Situation gemeistert und was bedeutete diese Erfahrung für seine späteren künstlerischen Entscheidungen?

Die Audition: Ein unvergessliches Erlebnis

Als Ian Gillan Deep Purple verließ, stand die Band vor der Herausforderung, einen würdigen Nachfolger zu finden. Mit David Coverdale entschieden sie sich für einen relativ unbekannten Künstler. Seine Audition begann mit einem formellen Vorstellungsgespräch im Londoner Büro der Band, bei dem Coverdale mit Fragen zu seiner Vergangenheit konfrontiert wurde. „Sie wollten wissen, ob ich ein Vorstrafenregister oder ähnliche Probleme hatte. Es war sehr formell“, erinnert sich Coverdale.

Nach diesem ersten Schritt folgte die eigentliche Herausforderung: das Treffen mit den Bandmitgliedern. Während Jon Lord ihn herzlich begrüßte, blieb Ritchie Blackmore kühl und distanziert. „Ritchie hatte eine sehr zurückhaltende Haltung. Jon hingegen machte mir sofort das Gefühl, willkommen zu sein. Ein wenig Whisky half mir auch, die Anspannung zu lösen“, erzählt Coverdale. Dieses Treffen war entscheidend, um die Dynamik innerhalb der Band zu verstehen und sich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten.

Der wahre Test kam jedoch erst später, als Coverdale zu Blackmores Wohnsitz in Surrey eingeladen wurde. In Blackmores „Blockhütte“ trafen sich die beiden in einem deutschen Bar-Ambiente und hörten sich gemeinsam Demos an. „Es war verrückt, aber es war der Moment, in dem wir erkannten, dass wir eine besondere Chemie hatten, sowohl beim Songwriting als auch beim gemeinsamen Feiern“, schmunzelt Coverdale. Diese ersten Schritte in der kreativen Zusammenarbeit waren der Grundstein für viele erfolgreiche Songs in der Zukunft.

Die Beziehung zu Ritchie Blackmore: Mentor und Herausforderung

Die Zusammenarbeit mit Ritchie Blackmore war für Coverdale sowohl faszinierend als auch herausfordernd. „Je mehr ich mich im Bandgefüge einfügte, desto mehr merkte ich, wie eingeschüchtert die anderen von ihm waren. Ritchie nahm mich anfangs unter seine Fittiche, und ich war bereit, alles von ihm zu lernen“, erklärt Coverdale. Diese Mentorenrolle, die Blackmore übernahm, war für Coverdale von unschätzbarem Wert, da er in der Rockmusik Fuß fassen wollte.

Die ersten gemeinsamen Songs, wie „Mistreated“, „Sail Away“ und „Soldier Of Fortune“, sind heute Klassiker und haben eine besondere Bedeutung für Coverdale. „Ich kann oft nicht glauben, dass ich solche Texte in so jungen Jahren geschrieben habe. Die Inspiration kam in diesen Momenten, und ich habe viel von Ritchie und Jon Lord gelernt“, reflektiert der Sänger. Diese Songs sind nicht nur für Deep Purple von Bedeutung, sondern haben auch Coverdales künstlerische Identität geprägt und sind bis heute Teil seines musikalischen Erbes.

Blackmore wird von vielen als ein rätselhafter Charakter beschrieben, der sowohl Bewunderung als auch Respekt einflößt. Coverdale beschreibt ihn als einen der einflussreichsten Musiker in seinem Leben, auch wenn er manchmal als schwierig galt. „Die Dynamik zwischen uns war einzigartig. Ritchie war ein Genie, und ich hatte das Glück, an seiner Seite zu lernen“, fügt er hinzu. Diese komplexe Beziehung ist auch heute noch ein zentraler Bestandteil von Coverdales Rückblick auf seine Zeit bei Deep Purple.

Coverdales Karriere nach Deep Purple: Whitesnake und gesundheitliche Herausforderungen

Nach seiner Zeit bei Deep Purple gründete David Coverdale die Band Whitesnake, die in den 1980er Jahren große Erfolge feierte. Trotz seines Erfolges und der Schaffung unvergesslicher Hits ist Coverdales Karriere nicht ohne Herausforderungen geblieben. Im Alter von 72 Jahren sieht er sich gesundheitlichen Problemen gegenüber, die seine Bühnenpräsenz beeinträchtigen könnten. So äußerte Reb Beach, Gitarrist bei Whitesnake, kürzlich, dass er nicht erwartet, Coverdale auf einer weltweiten Tournee wiederzusehen.

Stattdessen wird über eine mögliche Residenz in Las Vegas spekuliert, doch gesicherte Informationen fehlen bislang. Coverdale hat in den letzten Jahren mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt, darunter Schulterschmerzen und Atemwegsinfektionen, die zu abgesagten Auftritten im Jahr 2022 führten. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wie es mit seiner Karriere weitergeht und ob er jemals wieder auf die große Bühne zurückkehren wird.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Musik ein zentraler Bestandteil seines Lebens. Coverdale hat in Interviews betont, dass er weiterhin kreativ sein möchte, auch wenn die physischen Anforderungen des Tourlebens möglicherweise nicht mehr möglich sind. Die Zukunft wird zeigen, ob er seine Leidenschaft auf eine andere Weise ausleben kann.

Deep Purple und Ritchie Blackmore: Der aktuelle Stand

Während Coverdale mit gesundheitlichen Problemen kämpft, bleibt Deep Purple aktiv. Die Band hat 2024 ihr neues Album veröffentlicht, das in Deutschland an die Spitze der Charts ging und auch in Frankreich zu den Top 5 gehörte. Ihr Song „Child In Time“ wurde kürzlich in der Trailer zur letzten Staffel von „Stranger Things“ gefeatured, was einmal mehr die zeitlose Verbindung zwischen der Band und der Rockgeschichte unterstreicht.

Die Mitglieder von Deep Purple scheinen sich gut zu entwickeln, und die Band hat eine treue Fangemeinde, die ihre Musik weiterhin schätzt. Die Verbindung zwischen Coverdale und Deep Purple bleibt stark, auch wenn sich ihre Wege seit den 1970er Jahren stark auseinanderentwickelt haben. Beide Seiten haben jedoch die Spuren, die sie in der Musiklandschaft hinterlassen haben, fest im Blick.

Ritchie Blackmore hingegen setzt seine musikalische Reise mit Candice Night in der Band Blackmore’s Night fort. Trotz gesundheitlicher Rückschläge, einschließlich einer Herzattacke vor etwa 18 Monaten, bleibt seine Leidenschaft für die Musik ungebrochen. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass er in naher Zukunft wieder auf die Bühne zurückkehren wird. Seine Chronizität der Schmerzen und die Unfähigkeit zu reisen, stellen eine Hürde dar, die es zu überwinden gilt. Dennoch bleibt seine kreative Energie und sein Wunsch, Musik zu machen, ungebrochen.

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