„Ballerina“ – Ein weiblicher John Wick mit eigenem Stil

Spin-off mit vertrautem Konzept

Am 6. Juli startet der Actionfilm „Ballerina“ unter der Regie von Len Wiseman in den Kinos – ein Spin-off der bekannten „John Wick“-Reihe. Wer mit dem düsteren Universum des legendären Auftragskillers vertraut ist, wird sich schnell in der Atmosphäre des Films zurechtfinden. Im Mittelpunkt steht Eve, gespielt von Ana de Armas, die im geheimnisvollen Assassinen-Netzwerk „Ruska Roma“ aufgewachsen ist. Als sie den Mord an ihrem Vater aufklären will, begibt sie sich in einer düsteren Stadt auf einen brutalen Rachefeldzug.

Geradlinige Handlung, intensive Bilder

Die Geschichte von „Ballerina“ ist vergleichsweise einfach gestrickt. Nach dem gewaltsamen Tod ihres Vaters tritt Eve der Organisation bei und wird zur tödlichen Attentäterin ausgebildet. Als sie während eines Einsatzes ein Symbol erkennt, das mit dem Mord an ihrem Vater in Verbindung steht, beginnt sie die Verantwortlichen zu jagen – bis hin zur Konfrontation mit dem Anführer der gegnerischen Gruppe, dargestellt von Gabriel Byrne. Obwohl der Plot vorhersehbar ist und Eves innere Entwicklung nur am Rande thematisiert wird, gelingt es dem Film, mit anderen Qualitäten zu punkten.

Kreative Action mit Stil

Anders als John Wick verlässt sich Eve nicht auf rohe Gewalt. Sie überzeugt durch strategisches Denken, nutzt den Raum klug und verwandelt Gegenstände aller Art – ob Teller, Schlittschuhklingen oder Granaten – in tödliche Waffen. Der Film unterstreicht dies mit der markanten Aussage: „Kämpf wie eine Frau“. Diese kreative Interpretation von Kampftechniken zieht sich durch den gesamten Film, der mit 124 Minuten fast ununterbrochen von Actionsequenzen getragen wird.

Visuelle Highlights und temporeiche Inszenierung

Ein besonderes Highlight ist die Actionszene mit dem Flammenwerfer gegen Ende des Films. Während Eve vor ihren Verfolgern flieht, stößt sie zufällig auf die Waffe in einem Lagerraum – was zu einem spektakulären Showdown im verschneiten Gelände führt. Auch die Kampfszenen in einem Club aus Eis oder die dynamische Verfolgungsjagd mit einem Auto setzen visuell starke Akzente. In dieser Phase betritt auch John Wick selbst – gespielt von Keanu Reeves – für einen kurzen, aber markanten Auftritt die Bühne.

Ana de Armas überzeugt als neue Actionheldin

Ana de Armas, die vielen als Bond-Girl aus „James Bond – Keine Zeit zu sterben“ bekannt ist, liefert eine beeindruckende Performance ab. Ihre körperlich intensive Darstellung verleiht der Figur Tiefe und Authentizität. De Armas erklärte im Vorfeld, sie habe mit „Ballerina“ ihre bisherigen Grenzen als Schauspielerin überschritten. Unterstützt wurde sie dabei von Chad Stahelski, dem Regisseur der „John Wick“-Filme, der die zentralen Actionszenen koordinierte. Keanu Reeves war zudem auch als Produzent beteiligt.

Koreanische Stars in internationalen Rollen

Für koreanische Zuschauer besonders spannend: Die Rolle der Katila Park – Eves erstes Schutzziel – wird von Choi Soo-young gespielt, bekannt aus der K-Pop-Gruppe Girls’ Generation. „Ballerina“ markiert ihren ersten Auftritt in einer Hollywood-Produktion. In einer weiteren wichtigen Rolle tritt der renommierte koreanische Action-Choreograf Jung Doo-hong auf. Er liefert sich mit Ana de Armas einen intensiven Nahkampf. Jung, der bereits für Filme wie „The City of Violence“, „Jeon Woo-chi“ und „Veteran“ verantwortlich war, hatte bereits eine Einladung zur Teilnahme an „John Wick 3“ erhalten, musste damals jedoch absagen. Mit „Ballerina“ ist er nun endlich Teil des Franchise geworden.

Fazit: Neues Kapitel mit frischer Handschrift

„Ballerina“ erfindet das Rad nicht neu, setzt aber mit weiblicher Hauptfigur, kreativen Kampfchoreografien und starken Bildern eigene Akzente. Fans der „John Wick“-Reihe dürfen sich auf ein eigenständiges, aber vertrautes Action-Spektakel freuen – mit einer neuen Heldin, die das Genre auf ihre Weise prägt.